Ich habe mich immer schon gefragt, warum man von der Halbinsel Manly unbedingt in Richtung “Spit” (Spucke) wandern sollte. Am Sonntag haben wir es herausgefunden: Wir sind mit dem Zug nach Wynyard gefahren, dann ging es mit einem Doppeldeckerbus über die Harbour-Bridge und weiter zu den “Northern Beaches” von Sydney.

An der “Spit Bridge” (ahhh) stiegen wir aus und folgten den vielen asiatischen und europäischen Touristen, die ebenfalls auf auf dem Pilgerweg nach Manly waren.

Die Spit Bridge ist eine uralte Hebebrücke, die immer mal wieder für ellenlange Staus sorgt. Keiner konnte mir sagen, warum sie so heißt. Meine Vermutung: Wer im Stau steckt, denkt sich: “Kannste drauf spucken, Drecksbrücke!”.

“Manly to Spit” gehört zu den Wanderungen, die man in Sydney einfach gemacht haben muss. Der etwa 10 Kilometer lange Pfad über Klippen und durch die typischen Eukalyptuswälder klappert insgesamt 16 Strände ab. An diesem Sonntag waren die Strände jedoch ziemlich überbevölkert mit frierenden Mexikanern (bei 20 Grad!) und asiatischen Reisegruppen, die mit ihren schönen Blusen, feinen Hosen und Designerschuhen so gar nicht in den Sand passten.

Mal abgesehen davon ist der “Spit-Walk” so eine Art Outdoor-Disney-Land: einfach sehr schön und nicht weit von der Stadt entfernt (Bus von der Innenstadt dauert eine halbe Stunde). Wer “den Spit” (ich werde immer kürzer, merkt Ihr das?) von der Brücke nach Manly läuft, darf dann zur Belohnung mit der Fähre am Opernhaus und der Sydney Harbour Bridge vorbeituckern. Spit-ze (sorry!).

Was Ihr Euch sparen könnt: Eine Einkehr im “The Bavarian” direkt an der Fähre in Manly. Das Bier ist teuer (6 Euro für 0,3l). Lasst Euch auch nicht von den Craft-Bieren verführen. Beim “Kolsch” hatte ich irrtümlicherweise gehofft, ein “Kölsch” zu bekommen. Stattdessen schmeckte es so wie die Spucke der Autofahrer an der Spit-Bridge: giffüs. Also doch eher ein “Heffeweisen”? Dafür bin ich einfach noch nicht so lange hier und auch nicht verzweifelt genug.